Aller Anfang ist schwer und ständig wird man mit neuen Vokabeln aus der Börsenwelt konfrontiert. Um dich ein wenig durch den Dschungel der Börse zu leiten, habe ich hier einen Beitrag für dich, der dir die meisten Vokabeln verständlich erklärt. Solltest du weitere Vokabeln vermissen, schreib mir gern unten in die Kommentare.
Das Depot
Ein Wertpapierdepot, oder kurz Depot, ist sozusagen ein Lager für deine Wertpapiere. Das können zum Beispiel ETFs, Aktien, Zertifikate oder Anleihen sein. Ein Depot ist unabdingbar, wenn du an der Börse handeln möchtest.
Je nach Anbieter benötigst oder bekommst du ein Referenzkonto, von dem die Zahlungen für Aktienkäufe gegengerechnet werden. Dies sind bei konventionellen Banken in der Regel Girokonten und bei Neobrokern einfache Guthabenkonten, auf die du dein Geld überweisen musst, um Wertpapiere kaufen zu können.
Wo bekomme ich ein Depot?
Ein Depot kannst du praktisch bei jeder Bank eröffnen. Im Vergleich zu den heutzutage beliebten Neo-Brokern, sind diese allerdings relativ teuer. In der Regel wirst du bei Banken für das Depot selbst zahlen müssen und auch die Kauf- und Verkaufsgebühren sind deutlich höher. Einen Vergleich von Neo-Brokern habe ich HIER für dich. Ich persönlich finde Scalable Capital* sehr gut.
Wie viel Geld brauche ich?
Die Zeiten, dass Aktienkäufe nur den Reichen vorbehalten sind, sind vorbei. Die damals extrem hohen Transaktionsgebühren sind heute Schnee von gestern. Wie du in meinem Neo-Broker Vergleich vielleicht gesehen hast, sind diese Gebühren mittlerweile fast zu vernachlässigen. Außerdem bieten viele Broker Sparpläne an, die du bereits mit 25€ im Monat besparen kannst.
Daher mein Tipp: Wenn dein Gehalt kommt, bezahle erst deine Zukunft, indem du mit einem Dauerauftrag deine Sparsumme auf dein Depot-Verrechnungskonto überweist. So hast du sofort gespart und gibst das Geld am Ende des Monats nicht versehentlich für Mist aus. 😉
Depotwechsel
Du hast dein Depot beim Broker X und findest das Angebot von Broker Y nun deutlich besser? Dann kann sich ein Depotwechsel anbieten. Hierbei werden deine Aktien einfach zum neuen Broker transferiert. Der Vorgang kann allerdings ein paar Tage dauern. Der Depotwechsel ist in Deutschland für dich immer kostenfrei! Das wurde höchstrichterlich entschieden, denn die Aktien in dem Depot gehören Dir! Man kann von dir kein Geld verlangen, um dir dein Eigentum zurückzugeben. Bei den meisten Brokern funktioniert der Wechsel relativ einfach mit ein paar Klicks.
Aktien
Aktien sind kleine Anteile eines Unternehmens, die an der Börse du erwerben kannst. Je nachdem wie viele Aktien zu besitzt, gehört dir viel oder wenig eines Unternehmens. Hast du mehr als 50% eines Unternehmens? Herzlichen Glückwunsch, dir gehört quasi dieses Unternehmen, du hast die einfache Mehrheit und kannst in der Hauptversammlung Beschlüsse bestimmen. Ab 75% kannst du allerdings erst „alles“ mit dem Unternehmen anstellen was du willst. Zum Beispiel Satzungsänderungen, Kapitalherabsetzungen, Unternehmensverkauf usw. Aber wenn du erstmal so viel Geld zusammengekratzt hast für die Aktienkäufe, dann wirst du dich damit sowieso auskennen.
Interessant sind noch die 25,1%. Das ist die sogenannte Sperrminorität. Das ist quasi das Gegenstück zu den 75%. Mit 25,1% kannst du verhindern, dass das Unternehmen verkauft wird oder andere wichtige und entscheidende Entscheidungen getroffen werden. Das ist auch der Grund warum in der TV Sendung „Die Höhle der Löwen“ die Löwen gern mal exakt die 25,1% oder knapp darüber haben möchten.
Dividenden
Die Dividende ist eine Beteiligung der Aktionäre an den Unternehmensgewinnen. Sie dient quasi als Anerkennung und Dankeschön für das Vertrauen ins Unternehmen.
Anleihen
Eine Anleihe wird oft auch Schuldverschreibung oder Rentenpapier genannt. An einem Beispiel erklärt: Ein Unternehmen (Unternehmensanleihe) oder Staat (Staatsanleihe) benötigt Geld und bietet dann seine Anleihen auf dem Markt an. Du als Anleger erhältst einen fest vereinbarten Zins, der dir ausgezahlt wird. Du bist quasi Kreditgeber. Merke: Kreditgeber, nicht Teileigentümer wie bei Aktien!
Index
Unter einem Index kannst du dir einen Wertpapiereimer vorstellen, der einen Markt nachbilden soll. Beim DAX zum Beispiel handelt es sich um den Deutschen Aktienindex, der rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland repräsentiert.
CFD, Differenzkontrakt oder Derivate
CFDs sind Differenzkontrakte und höchst spekulativ! Hier solltest du dich wirklich gut im Markt auskennen, denn hier kannst du viel Geld verbrennen.
Differenzkontrakte kannst du dir vorstellen wie eine Wette auf steigende (Long) oder fallende (Short) Kurse.
Oft gibt es hier eine Knock-Out Grenze, bei der du dein gesetztes Geld vollständig verlierst. Wichtig: Es gibt auch Differenzkontrakte bei denen du mehr Geld verlieren kannst als du eingesetzt hast!!!
ETFs (Exchange Traded Funds)
ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Index wie zum Beispiel den DAX abbilden und an der Börse gehandelt werden. Ziel der ETFs ist es, eine möglichst exakt gleiche Performance wie der Index. Das heißt, steigt der DAX um 30%, dann steigt der ETF auch um 30% (sollte er zumindest).
Wenn du dich mit ETFs beschäftigst, stolperst du relativ schnell über die Vokabeln thesaurierend und ausschüttend.
Thesaurierend heißt, dass Dividenden von Aktien wieder reinvestiert werden. Hierdurch steigt der Kurs des ETFs etwas. Hiermit nutzt man den Zinseszinseffekt.
Ausschüttende ETFs zahlen dir die Dividenden aus. Sofern du deinen Freistellungsauftrag nicht ausgeschöpft hast, ist die Dividende steuerfrei.
Fonds
Ein Fonds ist ähnlich wie ein Topf voller Geld (deins und von anderen) mit dem ein Fondsmanager je nach Strategie eine breite Palette an Aktien, Immobilien, Anleihen oder andere Wertpapiere kauft. Ziel: Rendite.
Spreads
Spreads ist der Preisunterschied zwischen dem Geld- und Briefkurs an der Börse. Der Geldkurs ist der Börsenkurs, für den eine Aktie am Markt nachgefragt wird. Der Briefkurs ist das Gegenstück dazu, es ist der Börsenkurs, für den eine Aktie angeboten wird. Vereinfachtes Beispiel bei dem es nur 2 Aktien von Unternehmen X gibt: Du möchtest eine Aktie von Unternehmen X für 100€ kaufen (Geldkurs), Fidi möchte eine Aktie für 102€ verkaufen (Briefkurs). Diese Differenz von 2€ ist der Spread.
War für dich alles verständlich? Hast du noch Fragen? Welche Vokabel ist dir noch vorgekommen? Lass gern ein Kommentar da! 🙂