Anlagestrategien
Wer sich mit Aktien und Geldanlagen beschäftigt, stößt früher oder später auf den Begriff Anlagestrategie. Was sich dahinter verbirgt, welche Strategien es gibt und welche Vor- und Nachteile die jeweilige Strategie mit sich bringt, möchte ich dir hier heute erklären.
Was sind Anlagestrategien?
Eine Anlagestrategie ist im Prinzip eigentlich nichts anders als eine Methode, wie du dein Geld anlegen willst. Dabei zielen alle Strategien eigentlich in eine Richtung: Vermögensaufbau.
Der Weg zum Ziel ist das, was sich bei den verschiedenen Strategien unterscheidet. Die einen sind risikoreicher, die anderen sicherer. Sicher ist aber, dass es keine risikofreie Anlagestrategie gibt!
Welche Anlagestrategien gibt es?
Im Grunde gibt es jede Menge Anlagestrategien. Mir fallen spontan folgende ein:
- Aktiv / passiv
- Dividendenstrategie
- Wachstumsstrategie
Die Aktivstrategie (oder auch Stockpicking)
Du kämpfst dich durch Unternehmenskennzahlen, du hast Zeit und Lust dich mit Markttrends und Branchenentwicklungen auseinanderzusetzen. Die Aktivstrategie ist die meiner Meinung nach Zeitaufwändigste Strategie um seine Ziele zu erreichen. Dafür weiß man aber wo das Unternehmen steht und kann abschätzen wo die Reise hingeht. Du bist unter Umständen schon Investiert, bevor die Breite Masse diese Aktie für sich entdeckt oder das Unternehmen einen großen Marktdurchbruch erzielt. Diese Strategie verfolgen in der Regel professionelle Anleger. Und die haben auch nicht immer Erfolg. 😉
Vorteile:
– Chance auf hohe Rendite, wenn man vor allen anderen schon an Board ist
Nachteile:
– extrem Zeitaufwendig
– keine Garantie auf Erfolg
Die Passivstrategie
Beim Passiven Anlegen verfolgst du eine etwas entspanntere Strategie. Hier investierst du im Regelfall in einen ganzen Index (z.B. DAX) oder in Branchen.
Die aktuell bekannteste Form wie man diese Strategie verfolgen kann, sind ETFs. Das sind an der Börse gehandelte Investmentfonds. Du kaufst quasi Anteile an einem Fonds, der Aktien kauft um eine bestimmte Branche, Markt oder Index abzubilden und genauso performant (oder sogar besser) zu sein. Am wohl bekanntesten ist der MSCI World. Dieser ist ein globaler Aktienindex mit rund 16.000 Aktientitel aus 23 Ländern. ETFs gibt es zu all möglichen Märkten und auch Strategien, sei es IT, E-Sport & Gaming, E-Commerce, Dividenden, und viele mehr. Zu den Dividendenstrategien noch so viel: hier sind nur Titel enthalten die Dividenden ausschütten, du verfolgst damit quasi die Dividendenstrategie mit einer guten Portion Faulheit beim investieren.
Das investieren ist in der Regel auch recht einfach. Im Idealfall beim Broker einen ETF-Sparplan einrichten und somit monatlich vollautomatisch investieren. Langweilig aber Zeitsparend und oft effizient. Auch ich verfolge diese Strategie.
Vorteile:
– einmalig etwas Zeitaufwand für Markt/Branchenwahl
– perfekt für Anfänger
– geringe Kaufgebühren
– Diversifikation
– auch Strategien abbildbar (Dividenden-, Wachstumsstrategie)
– Ausschüttende und Thesaurierende ETFs (Dividende wird ausgezahlt oder wieder in Aktien investiert)
Nachteile:
– im Verhältnis nur geringer Profit, wenn eine Einzelaktie extrem steigt
Die Dividendenstrategie
Hier setzt du voll auf Unternehmen, die dich an ihren Unternehmensgewinnen beteiligen. Hier spielt es für dich keine Rolle, ob der Aktienkurs steigt oder sinkt. Hauptsache die Dividende steigt. Hierdurch kannst du dir quasi ein passives monatliches Einkommen generieren. (In Deutschland wird in der Regel einmal im Jahr ausgezahlt, in den USA teilweise auch monatlich) Über den Daumen gerechnet kann man (bei guter Aktienwahl) bei rund 7000€ Investment mit etwa 10€ Dividende pro Monat rechnen. Um sich also zur Ruhe zu setzen und monatlich 2.000€ Dividende zu kassieren musst du also Millionär sein.
Einige Anleger schwören auf diese Strategie, weil sie das Gefühl brauchen, wenn die Dividende auf dem Konto landet.
Mir persönlich ist diese Strategie zu anstrengend, wenn man sich die Einzelaktien kauft und wenn die Dividende auf dem Konto landet, wird sie nur für Schokolade ausgegeben, statt sie zu investieren.
Vorteile:
– monatlich / jährlicher Dividendeneingang auf dem Konto
– Ausnutzung des Freibetrags von 801€
Nachteile:
– hoher Zeitaufwand beim Stockpicking (entfällt bei ETFs)
– Dividende wird schnell für andere Dinge ausgegeben
Die Wachstumsstrategie
Hier setzt du auf Wachstumstitel. Das sind Unternehmen, wo du denkst, dass diese in den nächsten Jahren gewaltig wachsen werden oder sogar das nächste Google werden. Diese Strategie gehört quasi auch zur aktiv Strategie. Du musst die extrem mit den Unternehmen und Märkten auseinandersetzen. Hier gibt es auch passende ETF für aber auch professionelle Anleger können sich mal irren.
Fazit
Dies war nun eine Auswahl an möglichen Strategien, die man verfolgen kann. Wie ihr seht, hat jede Strategie seine Vor- und Nachteile. Sicherlich hab ich den einen Vor- oder Nachteil vergessen aber ich hoffe ihr konntet euch erst einmal einen Überblick verschaffen, sodass ihr eine Basis habt um euch Gedanken über eure zukünftige Strategie zu machen.
Ich für meinen Teil habe mich für eine Passivstrategie entschieden, weil ich einfach keine Zeit und Lust habe, mich mit hunderten Unternehmen und Märkten zu beschäftigen. Außerdem fühle ich mich mit der damit einhergehenden Diversifikation einfach sicherer, insbesondere da ich damit rechne, dass ich in einigen Jahren das Geld für ein Bauprojekt benötige. Hier möchte ich dann natürlich nicht mit Verlusten verkaufen. (Dies ist jedoch auch bei dieser Strategie nicht ausgeschlossen!)
Jetzt bist du an der Reihe! Welche Strategie verfolgst du? Schreib es gern unten in die Kommentarbox!